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Malaria / (speziell in Afrika)
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Malariamücke
Malariamücke, die "Anopheles gambiae"

Gegen Malaria kann man sich bisher nicht impfen lassen!

Verursacht wird Malaria von Blutparasiten, die von einigen Stechmückenarten (Anopheles) übertragen werden. Bedeutendster dieser Blutparasiten ist in den meisten Regionen Afrikas das Plasmodium Falciparum. Es verursacht die gefürchtete Malaria Tropica, die unbehandelt meist innerhalb kurzer Zeit zum Tod des Erkrankten führt!
Das Plasmodium Falciparum hat einen recht komlizierten Entwicklungszyklus. Zwischenwirt ist die Stechhmücke, in deren Darm und Speicheldrüsen es einen Teil seiner Entwicklung durchläuft. Beim Stich einer infizierten Mücke gelangt es dann in die Blutbahn des Menschen, von wo aus es Blut- und Leberzellen befällt und diese zerstört.
Die freigesetzten Giftstoffe verursachen schwere Symptome, darunter sehr hohes Fieber. Die fortschreitende Vermehrung der Parasiten und die Zerstörung von immer mehr Blut- und Leberzellen führen meist zum Tod des Erkrankten.
In den betroffenen Regionen sterben jährlich viele Milionen Menschen an Malaria Tropica.
Da das Plasmodium Falciparum ein relativ hochorganisiertes Lebewesen ist, fällt die Behandlung schwer. Nicht in allen Entwicklungsstufen ist es empfindlich gegen die eingesetzten Wirkstoffe. Darüber hinaus treten mehr und mehr Erreger auf, die gegen die Wirkstoffe ganz oder teilweise resistent sind.

Prophylaxe bedeutet nun, dass man die Wirkstoffe über einen längeren Zeitraum vor, während und nach dem Aufenthalt in einer gefährdeten Region einnimmt. Und zwar so viel, dass auch nach Verlassen der Malariaregion über mindestens einen vollständigen Entwicklungszyklus des Parasiten ein ausreichend hoher Wirkstoffspiegel im Blut nachweisbar ist.
Die Resistenzlage in den meisten Teilen von Afrika sorgt dafür, dass sinnvoll zur Prophylaxe überwiegend nur noch sehr starke Präparate (Mefloquin) mit entsprechenden Nebenwirkungen eingesetzt werden. Zum anderen bieten auch diese Präparate längst keinen 100%igen Schutz mehr!

Die (fragliche) Alternative zur Prophylaxe ist die Mitnahme von Medikamenten zur Behandlung bei Auftreten der Erkrankung (stand by). Das setzt aber voraus, dass man eine Malariaerkrankung an sich selbst einigermassen sicher diagnostizieren kann.

Wie man sich auch entscheidet, ist das A und O die Verhütung von Insektenstichen, vor allem den Stichen der Anophelesarten - je weniger Stiche, desto kleiner das Risiko.

Die Anophelesarten sind meist in der Nähe von Wasser zu finden, sie stechen überwiegend in der Dämmerung (abends und morgends) und dann meist in Hand- oder Fußgelenk.
Die Schutzmassnahmen: Mosquitonetze, lange Kleidung über Hand- und Fußgelenke aus stabilem Stichfestem (enggewobenem) Stoff, Repelent (z.B. Tabard / Diethyltoluamid - ist von Shell und gibt es an Tankstellen) besondere Aufmerksamkeit am Wasser und in der Dämmerung, Räume nicht unnötig offen stehen lassen vor allem nicht wenn darin Licht brennt!...

Unsere Erfahrungen: Alex hat auf beiden Reisen Mefloquin (Lariam®) eingenommen.
Ich selbst habe auf der ersten Reise darauf verzichtet (ich war bei jedem Mückenstich ziemlich nervös, obwohl längst nicht jede Mücke eine Anopheles ist und auch nur ein Teil von ihnen infiziert ist).
Auf der zweiten Reise habe ich ebenfalls Mefloquin eingenommen (auf den aktuellen Malariakarten ist das Okavangodelta immer so was von rot eingezeichnet - und dann noch im Zelt!). Ich habe auf der zweiten Reise aber so gut wie keinen Mückenstich abbekommen.

Mefloquin nimmt man einmal in der Woche, immer am selben Tag ein.
Beide hatten wir ziemlich unter den Nebenwirkungen zu leiden!
Ich kenne aber auch Leute, denen Mefloquin gar nichts ausgemacht hat!
Das besonders Fiese bei uns war: die Wirkung nahm Woche für Woche zu.
Kopfweh, Schwindel, Schlaflosigkeit, Alpträume, Gereiztheit...
Laut Beipackzettel dürfte man während der Anwendungsdauer von Mefloquin nicht selbst ein Fahrzeug steuern!!!
Daher habe ich auch lange zeit nach dem Absetzen des Mefloquin kein Flugzeug selbst gesteuert.

Alex war anfangs 2003 mit seiner Freundin noch mal in Namibia, unter anderem in der Gegend um Etosha unterwegs. Regenzeit und rel. hohes Malariarisiko war auf den aktuellen Karten angegeben. Beide haben auf die Prophylaxe verzichtet und Lariam nur als "stand by" mitgenommen.

Wenn mich mal mein Weg wieder in eine Malariaregion führt, werde ich auf keinen Fall Mefloquin als Prophylaxe einnehmen.
Maximal möglicher Mückenschutz.
"Stand by" für den Fall der Fälle.
Fieberthermometer und möglichst Malariaschnelltests.
Malariaschnelltests bekommt man bei uns übers Tropeninstitut / Apotheke. Man sollte den Test aber auf jeden fall schon einmal z.B. unter Anleitung durch den Hausarzt geübt haben, um das im Ernstfall dann auch zu können, wenn man möglicherweise durch hohes Fieber in der Handlungsfähigkeit eingeschränkt ist.

Die Entscheidung für oder gegen Prophylaxe ist nicht leicht. Das muss jeder für sich entscheiden. Zur persönlichen Risikoabschätzung muss man das eigene Reiseziel, die Jahreszeit, die Reisedauer und den Reisestil miteinbeziehen. Beispielsweise ist ein Tagesausflug während der Trockenzeit ins Hotel in Windhoek weniger bedenklich als eine mehrwöchige Campingtour in der Regenzeit zum Okavangodelta.

Als weitere Alternative zu Mefloquin gilt ausserhalb Deutschlands schon seit einigen Jahren die Kombination von Atovaquon und Proguanil (z.B. in Malarone®) / soll weniger starke Nebenwirkungen (Übelkeit) haben. Das Präparat wurde Anfangs nur von schweizer und österreicher Tropenmedizinern verschrieben. In Deutschland hat man da offensichtlich immer eine eigene Sichtweise, was das verworrene Thema nicht gerade entwirrt. Chloroquin (Resochin®) ist in afrikanischen Regionen eher nicht angeraten (wegen der Resistenzlage). Reines Proguanil (Paludrine®) ebenfalls eher nicht. Manchmal ist auch noch von Doxycyclinpräparaten die Rede. Derartige sind auch sonst nicht unbedingt fehl am Platz in einer Reiseapotheke. Doxycyclin ist ein rel. gut verträgliches Antibiotikum, das bei Infektionen der Atemwege, des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs und auch bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes eingesetzt wird.

Wichtigster Tipp kann hier nur sein: informiert Euch umfassend, bevor ihr Euch entscheidet. Quellen sind das Internet, und die Tropenmedizinischen Institute oder niedergelassene Ärzte, die sich auch mit Tropenmedizin befassen. Dort solltet Ihr ohnehin vorbei bezüglich Impfung / Reiseapotheke.

Und noch eins: ich weiss, dass das Zeug teuer ist, (Kasse zahlt so was nicht) für "stand by" und Schnelltests ist man zusammen schnell über 100,- Euro los. Die gängige Praxis, alles von jemand zu bekommen, der gerade von so einer Reise zurückkommt, und es nach der eigenen Heimkehr auch wieder zu verschenken, ist nicht so toll, wie Ihr vielleicht jetzt denkt. Ich sag nur Temperatur über 35°C - und das sind Medikamente. Schaut mal auf die Lagerbedingungen im Beipackzettel...



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