04. Juli ´01
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Regen in der Wüste
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Wir wollen mit unseren Nachbarn zusammen gleich nach Sossusvlei fahren.
Allerdings gibt deren Batterie nicht mehr viel her - nach zwei Stunden Fernlicht am Vorabend auch kein Wunder. Das leuchtet auch den Vieren ein, die im übrigen Elektrotechnik studieren. Die Aufgabe im Praktikum jetzt: anschieben. Wir können dabei auch noch etwas lernen. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut sich ein Pkw bei voll eingeschlagener Lenkung auf Schotter und Sand im Kreis herum anschieben lässt. Schließlich springt der Motor an und wir alle sind glücklich. Wie er es gewohnt ist, steigt der Starter und Kupplungstreter aus und zieht den Zündschlüssel ab. Ein Raunen geht durch die Menge. Der erste Praktikumversuch wird wiederholt.
Dass uns auf dem Weg nach Sossusvlei, durch eine der trockensten Wüsten der Erde eine Mischung aus trüber Novembersuppe und Nieselregen erwartet, ist schon eine kleine Sensation.
Das Frühstück nehmen wir in verkürzter Form am Ende der befestigten Piste zu uns. Unsere Nachbarn steigen für das letzte Stück des Weges nach Sossusvlei auf die Ladefläche unseres Pickups - die Rücksitze sind leider schon von ein paar hölzernen Giraffen belegt.
Für den zweiten Praktikumversuch lassen unsere vier Freunde das Licht an ihrem PKW eingeschaltet. Zu fuß erkunden wir die Gegend, die wir vor gut zwei Jahren schon mal bei Bruthitze und mit 15 Litern Trinkwasser im Rucksack gesehen haben. Das Wasser, das jetzt zwischen den Dünen steht, macht die Sensation perfekt. Bestenfalls alle 10 Jahre bringt der Tsauchabfluss von den seltenen Regenfällen etwas Wasser aus den Naukluftbergen hier her. Aber das Wasser stammt nun von Regenfällen der vergangenen Wochen, die hier zwischen den Dünen fielen.
Tausende zarter Pflänzchen, die als Samenkorn Jahrzehnte im Sand der Dünen geschlummert haben, tauchen die vom Nieselregen angefeuchteten Sandberge in einen leichten Grünschimmer. Dazu ist es empfindlich kalt und windig.
Krasser könnten die Gegensätze in dieser grandiosen Landschaft nicht sichtbar werden.
Bis zu unserer Rückkehr an das abgestellte Agentenauto sind es nur noch einzelne wenige Elektronen, die den weiten Weg von den Bleiplatten durch das Wolframfädchen antreten. Die E-Minus, die wir losschicken, um bei der Wegfahrsperre Bescheid zu geben, kommen wohl nie an und so lässt sich der Motor auch durch anschieben nicht mehr starten. Zu allem Unglück haben wir bei unserem Werkzeug nicht an Starthilfekabel gedacht. Dieser Praktikumversuch ist ganz schön knifflig. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als eine Oparation am geöffneten Herz - quasi den Sinusknoten kurz herausnehmen. Um die Spannungsversorgung zu unserer eigenen Wegfahrsperre nicht zu unterbrechen, bauen wir die Batterie am Pickup bei laufendem Motor aus, in der Hoffnung, dass sich bei Standgas nicht gleich unser Regler verabschiedet. Wir schaffen es, mit unserer Batterie den Motor am PKW zu starten und beide Batterien wandern wieder an ihren angestammten Platz. Praktikum bestanden - Abschied von den Vieren, die noch weiter nach Lüderitz fahren wollen.
Wir sehen uns auf dem Weg zu Walters Farm noch den Sesriem-Canyon an.
Walter, alias Wally the King, den wir vor zwei Jahren kennen lernten, kann uns auf seiner Farm nur einen Zeltplatz anbieten. Durch das ungewöhnliche Wetter haben sich zahllose Camper auf seiner Farm eingefunden und es sind alle Zimmer belegt. Wenigstens bekommen wir noch eine Wolldecke. Die eiskalte Dusche in Verbindung mit Außentemperaturen nur knapp über Null erinnert mich an die Bundeswehrzeit in Stetten am kalten Markt. Das Abendessen wird auf der Veranda serviert und wir müssen schnell essen, dass es nicht einfriert. Zwei lustige Australier stehen so nah am offenen Feuer, dass ihre Kleidung fast Feuer fängt. Alex friert in seinem Ski-Anorak und wirklich warm gibt meine Langlauferprobte Schneesturmjacke auch nicht. Im Zelt deckt sich Alex zusätzlich mit einer Rettungsdecke zu. Abgesehen davon, dass das Ding bei der geringsten Bewegung lautstark raschelt, sieht er unter der metallbedampften Folie aus, wie ein abgestürzter Satellit. - Na dann gute Nacht.



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eine der trockensten Wüsten der Erde!
Sossusvlei
ein seltener Anblick
ganz schön windig
die Wolken haben sich verzogen / der Canyon ist sechs Riemen tief