Endlich ist es so weit - nach kurzer Nacht stehe ich um 4.00 Uhr auf, frühstücke und lade die Kiste mit den Lebensmittel noch in den PickUp.
Wenigstens die Kartoffeln hätten die Minustemperaturen in der Nacht nicht überlebt.
Auf nach Rottweil und das ganz vorsichtig. Mit Eis und Schnee geht das nicht ohne den einen oder anderen Drift.
Das restliche Gepäck von Alex eingeladen und los geht´s in der Hoffnung, dass ab der Autobahn geräumt und gestreut ist.
Tatsächlich sind die paar Kilometer bis zur Autobahn die schwierigsten, ab da geht es gut voran und schon ab Konstanz ist die Fahrbahn trocken.
Wochen und Monate an Vorbereitungen liegen nun hinter uns: einerseits die ganzen Papiere samt Fährtickets andererseits das Fahrzeug mit voller Saharaausrüstung.
Bei Engen steuern wir erst mal die Tankstelle an und erhöhen den Druck in den hinteren Reifen - die schwere Ladung bewirkt doch ein etwas schwammiges Lenkgefühl und der Spritverbrauch sollte mit höherem Druck auch etwas niedriger liegen.
Das unser Liebling ganz schön durstig ist, merken wir schnell - noch am San Bernardino tanken wir zum ersten mal und ein weiteres mal vor Verlassen der Schweiz.
Also mindestens 15 - 16 Liter laufen da durch.
Beim zweiten Tankstopp merken wir auch, dass mit der Antriebswelle etwas nicht stimmt.
Ohne Stress und Hetze kommen wir kurz nach eins in Genua an und finden nach nur einmaligem Fragen den richtigen Weg an die Warteschlange vor der Fähre, von der jedoch noch nichts zu sehen ist.
Bei Sonne und angenehmen Temperaturen können wir das Flair des Hafens genießen.
Vor uns in der Schlange stehen zwei Landis, deren Besatzungen Beeze, Flori und Raoul uns schon mal den einen oder anderen Tipp geben, wann wir welche Papiere auszufüllen haben und wie und wann wir auf das Schiff kommen.
Bis dahin schauen wir uns in der Schlange etwas um: massig Fahrzeuge mit Sandblechen, Kanistern, Ersatzrädern und und und.
Auch die BF Goodrich sehen wir an vielen Fahrzeugen.
Kurz vor 16.00 Uhr fahren wir schließlich auf die Fähre, die sich inzwischen auch eingefunden hat.
Nachdem wir unsere Kabine bezogen haben besorgen wir uns auf Tipp der Landibesatzungen hin die Vollpension für die Überfahrt.
Schon vor dem Abendessen bekommen wir auch noch diverse Biere verabreicht und das, wo wir absolut nichts gewöhnt sind.
Irgend wann nach 19.00 Uhr, wir hätten es fast nicht gemerkt, setzt sich der Kahn in Bewegung - Bewegung ist das richtige Stichwort.
Erst ist nämlich nicht ganz klar, ob unser schwankender Gang einzig und allein auf zwei Dosen Bier zurückzuführen ist.
Bier will natürlich auch ordnungsgemäß entsorgt werden und was Raoul beim Gang zur Pipibox erleben muss, hat auch seinen Unterhaltungswert.
Eines der Pissoire ist verstopft und Raoul hat das große Los gezogen - er entkommt einem Fußbad in Spülwasser nur durch waghalsige Verrenkungen.
Ich muss auch noch aufpassen, dass mich die Flut nicht erreicht. Wenigstens gibt es was zu lachen.
So langsam geht es ans Abendessen, das recht gut ist - oder wie der Schwabe sagt: man hat es essen können.
Wir hoffen, es bleibt bei uns bei der Schwankerei der Fähre und gehen zeitig schlafen.